Die Aura federnder Leichtigkeit
Soulnote meistert den feinen Grad zwischen Wohlklang,
musikalischem Fluss und packender Impulswiedergabe – ganz im Sinne eines
Ausnahme-Könners, der es stets versteht, der Musikwiedergabe alles Technische
zu nehmen. Diese Aura der federnden Leichtigkeit, die unserer Erfahrung nach
viel mit der Schaltung zu tun hat, welche bewusst auf eine
Über-alles-Gegenkopplung verzichtet, geht auf eine Person zurück, die oft
anders denkt als andere Audio-Ingenieure: Hideki Kato, Chefentwickler von
Soulnote.
Das Mysterium der HiFi-Welt
Kato-san war vor seiner Zeit bei Soulnote bei NEC und Nippon
Marantz tätig. Bei Soulnote erhielt er erstmals die Möglichkeit, seine
Grundüberzeugungen in vollem Umfang umzusetzen. Er konnte das „große Mysterium
der HiFi-Welt“, wie er es nennt, zur Grundlage seiner Design-Philosophie machen
– die oft anzutreffende Diskrepanz zwischen Messwerten und Klang.
Messwerte und Klang
„Gute Messwerte“ allein führen nicht zwangsläufig zu
Wohlklang. Kato hält es sogar für möglich, dass „bessere Messwerte“ zu
schlechterem Klang führen können. Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu, sich
jedoch von der „Tyrannei der Messwerte“ zu lösen, ist alles andere als einfach.
Es erfordert eine Unternehmenskultur, die Offenheit und das Hinterfragen
fördert – beides ist bei Soulnote fest verankert. Der einfachere und üblichere
Weg besteht darin, sich auf bewährte Messungen wie Sinuswellen zu verlassen, um
Katalog-Spezifikationen wie Verzerrungen, Frequenzgang und
Signal-Rausch-Verhältnis zu „optimieren“.
Fetischismus? Nein danke!
Wer erinnert sich nicht an den Messwerte-Fetischismus der
1970er und 80er Jahre? Gerade japanische Hersteller überboten sich damals mit
immer kleineren Verzerrungswerten. Doch es wurde schnell klar, dass diese
werbewirksamen Daten nicht mit besserem Klang korrelierten, sondern oft das
Gegenteil bewirkten. Das Wiederaufleben der Single-Ended-Trioden-Verstärker
(SET) ab den 1990er Jahren erklärt sich im Nachhinein aus dieser Erkenntnis.
SET-Verstärker mit geringer Leistung, ohne Über-alles-Gegenkopplung und „schlechten“
Messwerten klangen weitaus musikalischer als die „perfekten Klangleichen“ jener
Zeit.
Get it
right the first time!
„Mach es von Anfang an richtig!“ – unter diesem Motto, das
viel Experimentieren und intensives Hören erfordert, entwickelt Soulnote seine
Geräte.
Feedback killt Tempo
Für uns ist Katos Zero-Feedback-Design der wahrscheinlich
wichtigste Grund für den emotional mitreißenden Klang von Soulnote.
Feedback-Schleifen verlangsamen nach unserer Erfahrung das Tempo, erzeugen
zeitliche Versätze, die auch noch frequenzabhängig wirken, und stehen so einer
packenden Impulswiedergabe im Weg. Die Zeitkomponente zeigt sich bei Soulnote
zudem im Einsatz vieler kleiner Elkos, die schneller reagieren können als
wenige große. Für diese Themen gibt es bis heute keine genormten Messverfahren.
Man muss experimentieren, zuhören und den Mut haben, es einfach zu machen.
Viele Konstrukteure verkürzen diesen Prozess oft, da umfangreiche Hörtests
zeitaufwendig und teuer sind.
Klang steht über Messwerten
Soulnote ordnet die Klangqualität niemals technischen
Werten unter – und genau das hört man den Geräten an. Sie zeichnen sich durch
eine involvierende und höchst harmonische Musikwiedergabe aus. Dieser Klang
wird durch eine ebenso erlesene wie puristische Konstruktion, feinste
Verarbeitung und eine Gehäusemechanik ergänzt, die sich bewusst von
traditionellen Ansätzen löst, um möglichst natürlich-authentischen Klang zu
ermöglichen.