Acoustic Signature


Acoustic Signature sitzt im schwäbischen Süßen, in einer Region, in der der süddeutsche Maschinenbau zuhause ist. Und das sieht man den zahlreichen Laufwerken und Tonarmen, die von dort kommen und die unverwüstliche Solidität bis ins kleinste Headshell-Schräubchen ausstrahlen, auch an – aus jedem Betrachtungswinkel. Der Clou dabei: Die Süßener fertigen praktisch alle benötigten Teile – vom wuchtigen Aluminiumchassis bis zur filigranen Tonarmachse – in Eigenregie und verfügen somit über eine Fertigungstiefe, die in der Branche einzigartig sein dürfte. Dass die Schwaben dabei auf höchste CAD- und CNC-Präzision setzen, ist allein schon ihrem Selbstverständnis, Qualitätsfanatiker zu sein, geschuldet. Nicht ohne Grund ist man für renommierte High-End-Marken als OEM-Lieferant tätig. Wir sind von der Wertarbeit und von der konsequenten Haltung, mit der Gunther Frohnhöfer und seine 35 Mitarbeiter ihre Analog-Themen „durchziehen“, begeistert und finden: Acoustic Signature verbindet viel Masse mit noch mehr Klasse.

NEO – Alles auf Anfang

Man mag es kaum schreiben, aber die Coronazeit sorgte bei Acoustic Signature für einen enormen Qualitätssprung. Alles, wirklich alles, was die Schwaben in punkto Laufwerk und Tonarm gefertigt hatten, kam in der Zeit der erzwungenen Lockdowns auf den Prüfstand. Ergebnis dieses mutigen und vor allem auch kostspieligen Erkenntnisprozesses war, nahezu das gesamte Portfolio umzukrempeln. Sämtliche Produkte, die während der Pandemie und danach entstanden, tragen seither den Namenszusatz „NEO“.

Bässe zum Niederknien

Schwere Laufwerke mit „kurzem“, kräftigem Riemenantrieb sind ja schon etwas länger ein Trend in der Analogszene. Womöglich sind sie die klangliche Schnittmenge zwischen stark geregelten Direktläufern mit leichten Plattentellern und Massenkonzepten mit langen, rund um einen schweren Teller laufenden Antriebsriemen und vergleichsweise schwachen Motoren. Wie dem auch sei: Die neuen „NEO-Dreher“ von Acoustic Signature machen für uns den Unterschied, denn die Laufwerke aus Süßen verfügen über eine Tieftonwiedergabe, die wirklich zum Niederknien ist. So druckvoll, konturiert und „schwarz“ klingen die unteren Lagen bei nur wenigen Analog-Konstruktionen. Hinzu kommen traumhaft saubere Höhen und hochinformative Mitten – die ideale Basis für Tonarm- und Systemexperimente.

Doch was sind die Verbesserungen, die den „Sprung nach vorne“ brachten?

Im Kern sind es drei Themen: die automatische Vibrationssteuerung (AVC-Technologie), geräuschärmere Lager (DTD) sowie ferner die optimierte Sandwichbauweise innerhalb der Laufwerks-Chassis (CLD).

Geräuschärmere Lager (DTD)

Möglich wurde das geräuschärmere Lager durch ein „NEO-Achsmaterial“, das einerseits härter ist, andererseits über eine Diamantbeschichtung verfügt. Da die Beschichtung die Achse gleichzeitig schlüpfriger macht, entsteht auch weniger Reibung. Zusätzlich sorgen die neuen Sinter-Lagerbuchsen, die etwas größer sind und daher auch mehr Öl als bislang aufnehmen können, für zusätzliche Laufruhe. Acoustic Signature kommt damit, nebenbei bemerkt, einem alten Problem bei, dass sehr schwere Plattenteller über Lagerkugeln ungesund hohe Flächenpressung am Lagergrund verursachen.

Mehr Vibrationskontrolle (AVC)

Kommen wir zum zweiten entscheidenden Punkt, der auto­ma­tischen Vibra­tions­kontrolle. Die Idee dafür entstand bereits vor der NEO-Serie, wurde aber erst mit dieser realisiert. Sie sorgt dafür, dass die Synchron-Antriebsmotoren, die Acoustic Signature in all seinen Laufwerken einsetzt und die jeweils zwei Spulen und 24 Pole aufweisen, noch vibrationsärmer laufen als bislang. Möglich wird das durch ein aufwendiges Netzteil, welches dafür sorgt, dass das Polruckeln durch elektronische Tricks (u.a. eine Echtzeitüberwachung) reduziert wird. Acoustic Signature nennt die permanent stattfindenden Korrektur der Spannungsversorgung der Motoren „Automatic Vibration Control“ (AVC). Der daraus resul­tie­rende klang­liche Zuge­winn ist mindestens ebenso dra­ma­tisch, wie derjenige, den das überarbeitete Lager bringt. Auf der mechanischen Seite wirkt die Vibrationskontrolle als „Constraint Layer Damping“ (CLD) innerhalb der Laufwerks-Chassis in Form einer beruhigenden Silikonfolie zwischen den massigen Gehäuseteilen.

Unser Fazit

Mit der NEO-Serie hat Acoustic Signature das Rad zwar nicht neu erfunden, dafür aber an allen klangrelevanten Stellen eminent wichtiges Feintuning betrieben. Hinzu kommt eine neue, sehr eigenständige Optik und eine nunmehr große technische Konsistenz in allen Modellen. In der Summe bedeutet „NEO“ also einen signifikanten Sprung nach vorne – und den kann man schlicht nicht überhören!



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